Ein Gastbeitrag von Andreas Wolf, vom 06.04.2021
Wie bei den Aktienmärkten gibt es auch bei den Rohstoffen unterschiedliche Investitionszyklen: Starke Phasen finden sich zum Beispiel bei Gold und Silber, den am häufigsten gehandelten Edelmetallen, in den Zeiträumen Oktober bis Januar und Juli/August. Auch der Mai hält hin und wieder ein Highlight bereit, wenn es an den Aktienmärkten zu Gewinnmitnahmen kommt und die entsprechenden Anlagegelder alternativ in „Sicherheit“ fließen. In den vergangen sechs Monaten haben allerdings die Kryptowährungen sowie steigende (Kapitalmarkt-)Zinsen den Edelmetallen die Show gestohlen. Kurzfristig dürfte dies noch so bleiben, mittelfristig könnte es aber wieder interessant werden.
Notenbanken steuern Gold-Nachfrage
Gold konsolidiert mittlerweile seit dem letzten Sommer, als das Edelmetall Anfang August 2020 sein Allzeithoch bei 2081 US-Dollar erreichte. Neben den vielen sekundären Gründen, die ich einleitend genannt habe, wurde die Konsolidierung vor allem von den Notenbanken verursacht. Diese haben sich von einem Überhang ihrer Bestände getrennt, nicht zuletzt um bei den historisch hohen Preisen auch Gewinne einzufahren. Immerhin waren es auch sie ein Teil der Hausse-Bewegung, weil sie ihre Reserve-Bestände aus sehr unterschiedlichen Gründen aufgestockt haben. Eine Rolle spielt dabei, dass die sogenannten Gold-ETFs aufgrund der hohen privaten Nachfrage ihre physischen Bestände hoch fahren mussten. Um dahingehend nicht ins Hintertreffen zu geraten wurde nachgelegt. Aktuell ist die Situation wieder entspannter weshalb auch die polnische Notenbank zu günstigeren Preisen wieder nachgekauft. Silber hingegen bleibt deutlich stärker gefragt, was nicht nur am vergleichsweise günstigen Preis, sondern auch der stärkeren industriellen Nachfrage vor dem Hintergrund von Konjunkturerholung und neuer Antriebstechniken geschieht.
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